Die betrachteten Mobilstationen

Mobilstationen im Projekt: Pilotstandorte (blau) und Entwicklungsstandorte (rot)

Mobilstationen verknüpfen die Stärken von mindestens zwei Verkehrsmitteln und erleichtern das Umsteigen – und damit multimodales Verkehrsverhalten und intermodale Wegeketten. Gleichzeitig setzen sie ein sichtbares und wiedererkennbares Zeichen für umweltfreundliche Mobilität. Über die reine Funktion als Verkehrsknotenpunkt hinaus können Mobilstationen zum Treffpunkt werden, an dem Menschen gerne Zeit verbringen. Eine gute Sichtbarkeit und Wiedererkennbarkeit sowie eine intuitive Orientierung zu den Angeboten sind essenziell für die Nutzerfreundlichkeit. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Zukunftsnetz Mobilität NRW deshalb einen Gestaltungsleitfaden entwickelt, der bei bestimmten Ausstattungselementen angewendet werden soll. Das Land NRW und go.Rheinland haben außerdem eine Mindestausstattung für jeden Standort entwickelt, damit er als Mobilstation ausgewiesen werden kann. Dazu kommen standortabhängige Ausstattungsmerkmale, die sich nach dem Bedarf vor Ort kategorisieren lassen.

A – Mobilitätsangebot und Standortintegrität

Grundvoraussetzung für die Definition einer Haltestelle als Mobilstation ist die Verknüpfung von mindestens zwei Mobilitätsangeboten. Im Idealfall bilden alle Ausstattungselemente einer Mobilstation eine städtebauliche bzw. räumliche Einheit, d. h. sie liegen unmittelbar nebeneinander oder in unmittelbarer Nähe mit Sichtbeziehung und leichter Erreichbarkeit.

Sollen im Einzelfall weitere Ausstattungselemente an Standorten ohne Sichtbeziehung, aber in räumlicher Nähe zur Haltestelle als Bestandteil einer Mobilstation ausgewiesen werden, sind diese durch eine adäquate Wegweisung miteinander zu verbinden (z. B. eine Bike-and-Ride-Anlage oder Carsharing-Stellplätze).

B – Ausstattungselemente

Bei der Ausstattung von Mobilstationen sollte der
mobil.nrw-Gestaltungsleitfaden
berücksichtigt werden. Folgende Ausstattungselemente sind neben den verkehrlichen Angeboten sinnvoll:

  • Wetterschutz / Fahrgastunterstand
  • Beleuchtung (Verkehrssicherheit und soziale Sicherheit)
  • Fahrgastinformationsanzeiger (DFI) und Uhr
  • Aushangfahrplan, Tarifbedingungen, Umgebungsplan
  • Sitzgelegenheiten
  • B+R-Anlage (wahlweise oder in Kombination: verschließbare Sammelabstellanlage, Fahrradboxen, überdachte Stellplätze)
  • Mobilstationsstele, ggf. Wegweiser
  • Barrierefreiheit (stufenfreie Erreichbarkeit, Wegeleitung)
  • Internetzugang (Mobilfunk, WLAN)

C – Betrieb

Beim Betrieb von Mobilstationen sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Soziale Kontrolle und Sicherheit
  • Sauberkeit
  • Eigentumsverhältnisse und Zuständigkeiten

Entwicklungs-
standorte

Im Rahmen des Projektes werden vier Stationen als Entwicklungsstandorte genauer betrachtet. Diese Stationen sind Leverkusen-Opladen, Frechen-Königsdorf, Duckterath und Troisdorf.

Als Entwicklungsstandorten haben wir Bahnhöfe ausgewählt, bei denen voraussichtlich während der Projektlaufzeit die Ausstattung der Stationen aufgewertet und erweitert wird, so dass diese den Status einer Mobilstation erreichen. Mithilfe von Nutzer:innen- und Nicht-Nutzer:innenbefragungen können wir eruieren, ob eine damit einhergehende qualitative Verbesserung der Station auch zu mehr Nutzer:innen führt bzw. ob die Zufriedenheit steigt oder welche Nutzungshemmnisse vor und nach den Umbauten an den Stationen bestehen und die Nutzer:innen von der Nutzung der Mobilitätsangebote abhalten.

Bergisch Gladbach
Köln-Mülheim
Horrem
St. Augustin Zentrum

Pilot-
standorte

Neben den Entwicklungsstandorten werden während der Projektlaufzeit auch vier Pilotstandorte beobachtet. An diesen Standorten haben in der näheren Vergangenheit bereits Umbauarbeiten und Erweiterungen um neue Ausstattungselemente stattgefunden, so dass diese Standorte zu Mobilstationen weiterentwickelt wurden.

Dafür wurden die Bahnhöfe in Horrem, Bergisch Gladbach und Köln-Mülheim sowie die Stadtbahnhaltestelle St. Augustin Zentrum ausgewählt. Auch an diesen Stationen werden sowohl die Nutzer:innen an den Mobilstationen als auch die Nicht-Nutzer:innen im nahen Umkreis befragt.

Bahnhof
Duckterath

Entwicklungsstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Entlang der eingleisigen Strecke von Köln nach Bergisch-Gladbach liegt Duckterath mit einem eigenen S-Bahnhaltepunkt. An diesem Bahnhof findet man nur einen Gleisstrang und entsprechend nur einen Bahnsteig, an dem die Züge der S11 in beide Richtungen abfahren. Die reine Fahrzeit bis zum Kölner Hauptbahnhof beträgt 16 Minuten sowie 2 Minuten bis nach Bergisch-Gladbach und fährt tagsüber an den Wochentagen alle 30 Minuten. Außerdem fahren mehrere Buslinien ins Umland.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Das Bahnhofsumfeld ist gekennzeichnet durch Einzelhandelsgeschäfte wie Supermärkte mit einer größeren Anzahl von Parkplätzen. Bei der naheliegenden Wohnbebauung handelt es sich größtenteils um Einfamilienhäuser.

In Bahnhofsnähe befindet sich ein großer P&R-Parkplatz mir rund 300 Stellplätzen, welcher wochentags sehr gut ausgelastet ist. Zum Abstellen von Fahrrädern stehen 40 überdachte Stellplätze zur Verfügung.

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

Im Rahmen des S-Bahn-Ausbauprojektes soll die Strecke der S 11 zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig ausgebaut werden, inklusive des Neubaus je einer zweiten Bahnsteigkante in Bergisch Gladbach und Duckterath. Somit soll der bisherige 20-Minuten-Takt zu einem 10-Minuten-Takt verdichtet werden. Die Taktverdichtung wird voraussichtlich zu einer deutlich stärkeren Nachfrage führen, sodass weitere bauliche Veränderungen im Umfeld geplant sind. Neben des 2. Bahnsteigs wird der vorhandene Bahnsteig modernisiert und die Bahnsteigkante angehoben. Durch den Bau einer Zugangsrampe ist so die Barrierefreiheit gegeben. Im Rahmen des Projekts „Bauland an der Schiene“ soll der P+R-Parkplatz soll zu einem mehrstöckigen Parkhaus erweitert werden und außerdem Fahrradabstellflächen, ein Bikesharing-Angebot und Reparaturmöglichkeiten beherbergen. Da zeitgleich in direkter Umgebung große Flächen frei werden, sollen diese im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung dem Bau eines neuen Wohnviertels mit Ein- und Mehrfamilienhäusern dienen. Durch die Erweiterung des Parkhauses und den Bau einer Mobilstation soll die Quartiersmobilität von der ersten Meile an zur Nutzung des ÖPNV und anderer alternativer Verkehrsmittel anregen.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Die Eingleisigkeit der Strecke von Köln nach Bergisch-Gladbach sorgt für eine Limitierung der Kapazitäten, sodass aktuell keine deutliche Erhöhung der SPNV-Nutzung umsetzbar ist. Daher sollte die Planung in enger Abstimmung mit dem Projekt „Bauland an der Schiene“ stattfinden.Ein anderer Punkt ist die bisherige Zufahrt zum Bahnhof durch ein Wohngebiet. Um insbesondere bei steigender Nachfrage die Nutzung der Mobilstation nicht zur Belastung für die Anwohner:innen werden zu lassen, ist es erforderlich, eine neue Zufahrt zum Bahnhof zu errichten.

Bahnhof
Frechen-Königsdorf

Entwicklungsstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Der Bahnhof von Frechen-Königsdorf ist an der gut ausgebauten Strecke zwischen Köln und Aachen gelegen. In etwas mehr als 15 Minuten erreicht man den Kölner Hauptbahnhof mit der S-Bahn. Die Taktung zu den Hauptverkehrszeiten liegt bei vier Fahrten pro Stunde.

Königsdorf ist ein Vorort von Frechen, welcher nicht an die Bahnstrecke angebunden ist und fungiert daher auch als Bahnhof für den Hauptort.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Das Bahnhofsgebäude wird nicht mehr in der ursprünglichen Funktion verwendet, heute findet man hier vornehmlich Privatwohnungen. Dies hat den Nachteil, dass es kein geschlossenes Gebäude, z.B. zur Überbrückung von Wartezeiten gibt. In der näheren Umgebung findet man mehrere Einrichtungen für den täglichen Bedarf (z.B. Bäckerei), sodass kleinere Besorgungen direkt vor Ort getätigt werden können.

Obwohl der Bahnhof im Zentrum von Königsdorf gelegen ist, ist der angrenzende, über 100 Stellplätze bietende P&R-Parkplatz meist stark frequentiert.

Man findet vor Ort mehrere Fahrradboxen sowie überdachte Stellplätze, die durchschnittlich stark genutzt werden. Auffällig ist die fast verwaiste Fahrradabstellanlage direkt neben dem umfunktionierten Bahnhofsgebäude, während an anderen Stellen eine hohe Anzahl von „Wildfahrradparkern“ zu finden ist.

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

Der P&R-Parkplatz wird werktags sehr gut genutzt. Eine Erhebung des Rhein-Erft-Kreises hat ergeben, dass die meisten Pendelnden direkt aus Königsdorf kommen und wahrscheinlich ihre Wege mit dem Rad oder sogar zu Fuß substituieren könnten. Dennoch planen sowohl die DB als auch die Stadt Frechen eine Erweiterung der Stellplatzanzahl auf zwei eigenen Anlagen (Parkpaletten).

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Im nördlichen Teil des Bahnhofes wurden in der letzten Zeit einige Gebäude errichtet, die das Angebot der täglichen Versorgung im nahen Umfeld erhöhen. Darüber hinaus werden qualitativ hochwertige P&R-Anlagen mit direktem Zugang zu den Gleisen errichtet. Zusätzlich stehen einige kleinere Flächen für weitere Ausbaumaßnahmen (z.B. Fahrradkäfige, Stellflächen für Fahrradabstellanlagen) zur Verfügung.

Bahnhof
Leverkusen-Opladen

Entwicklungsstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Im Leverkusener Stadtteil Opladen wohnen rund 23.000 Menschen. Der dortige Bahnhof liegt an der  Strecke Köln – Wuppertal, die von der RB48 bedient wird und ist daher für Berufspendelnde sowohl in Richtung Köln als auch in Richtung Wuppertal von großer Bedeutung. Die zweite Bahnlinie RE7 durch Leverkusen führt von Wuppertal über Leverkusen und Köln Richtung Düsseldorf. Ehemals Hauptwerkstätte der preußischen Staatsbahn und später Ausbesserungswerk der Reichs-bzw. Bundesbahn, ließ die Bedeutung von Opladen als Verkehrsknotenpunkt Mitte des 20. Jahrhunderts nach und die Bahnanlagen wurden nach und nach zurückgebaut. Ein großer Teil der insgesamt 72 ha umfassenden ehemaligen Bahnanlagen lag dann lange Zeit brach. Nach der Schließung des Bahn-Ausbesserungswerks im Jahr 2003 entstand im Rahmen der Regionale 2010 das Projekt „Neue Bahnstadt Opladen“ als Lösungsansatz für die Nachnutzung. Im Zuge dessen wurde viele Umbauten und Modernisierungen der Gleisanlagen, Bahnsteige und Zuwege des Bahnhofs Opladen vorgenommen, u.a. der Abriss des ehemaligen Bahnhofsgebäudes, die Verlegung der zweigleisigen Güterstrecke an die Bahnstrecke Köln – Wuppertal, die Erhöhung der Bahnsteigkanten für einen barrierefreien Einstieg sowie die Verlegung des Opladener Busbahnhof von seinem früheren Standort direkt an den Bahnhof. Des Weiteren wurde eine Fußgängerbrücke mit einer Länge von 106 Metern errichtet, die mit den Bahnsteigen des Bahnhofs Opladen über überdachte Rolltreppen und Aufzüge verbunden ist. Die Baumaßnahmen begannen 2014 und dauern weiterhin an. Die Bahnstadt Opladen beinhaltet überwiegend Wohn- und Gewerbeflächen sowie zwei Campi der TH Köln.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Der Bahnhof bietet viele multimodale Verkehrsangebote. Es existiert eine Bikesharing-Anlage sowie eine überdachte abschließbare Sammelanlage. Außerdem stehen Fahrradboxen und viele zum Teil überdachte frei Fahrradbügel zur Verfügung. Auf der Ostseite des Bahnhofs existiert eine P+R Anlage mit etwa 160 Parkplätzen. Unweit des Busbahnhofes existiert außerdem ein Carsharing-Angebot.

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

Der Ausbau der neuen Bahnstadt Opladen läuft noch. Momentan befinden sich weitere Wohn- und Gewerbeflächen im Bau. Zudem ist der Neubau eines Fahrradparkhauses mit 450 Stellplätzen im Zentrum der Rampe zur Bahnhofsbrücke geplant. Es sollen zwei Etagen mit Zugangskontrolle und eine weitere mit freiem Zugang entstehen. Zusätzlich zu Rampe und Aufzug sollen Rolltreppen zur Verbesserung der Verbindung ZOB – Bahnhof errichtet werden. Außerdem ist eine Verlängerung der Personenunterführung zwischen den Bahnsteigen in Richtung Campus geplant.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Auf der Westseite des Bedarfs wurde bisher eine freistehende Schotterfläche als Parkplatz mit etwa 200 Stellplätzen genutzt. Da dieser Platz nun für die weitere Bebauung genutzt werden soll, fällt der Parkraum an dieser Stelle weg. Eine Alternative ist noch nicht bekannt.

Bahnhof
Troisdorf

Entwicklungsstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Die Stadt Troisdorf ist mit etwa 75.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt im Rhein-Sieg-Kreis und liegt rechtsrheinisch zwischen Köln und Bonn. Der Bahnhof Troisdorf wird neben den S-Bahnlinien S12, S13 und S19 sowie den Nahverkehrszügen RE9 und RE27 durch eine Vielzahl von Buslinien bedient. Vom Bahnhof gelangt man innerhalb von 18 Minuten mit dem RE bzw. 26 Minuten mit der S-Bahn nach Köln und innerhalb von 32 Minuten nach Bonn. Nach Bonn besteht allerdings keine direkte Zugverbindung, so dass ein Umstieg in die Stadtbahn erforderlich ist. Der Busbahnhof verbindet Troisdorf zudem mit Siegburg, Hennef und dem Bergischen Land. Ein wichtiges Merkmal des Standortes ist außerdem die direkte Anbindung an den Flughafen.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Die einzelnen Ausstattungsmerkmale der Mobilstation sind recht weit über die Umgebung verteilt. Direkt an den Gleisen befindet sich ein Parkhaus mit etwa 500 Stellplätzen, auf der anderen Bahnhofseite stehen weitere 170 P+R-Plätze zur Verfügung. Diese eignen sich sowohl zur kurzfristigen Nutzung als auch für längerfristige Aufenthalte (bei Flugreisen als Alternative zum Parken am Flughafen) und auch als Dauerstellplätze für Pendelnde oder Menschen, die in der Umgebung wohnhaft sind. Im Parkhaus befinden sich außerdem frei zugängliche Fahrradabstellanlagen und Fahrradboxen sowie eine Selbsthilfe-Radluftstation. Neben dem Parkhaus befindet sich ein kürzlich erbauter Gewerbekomplex, der neben verschiedenen Restaurants auch die Mobilitätszentrale beheimatet, die von DB- und RSVG-Mitarbeitenden gemeinsam betrieben wird. An der Mobilstation bestehen ein Carsharing-Angebot, mehrere E-Ladestationen für Pkw, ein Taxistand sowie ein Bikesharing-Angebot.

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

In naher Zukunft soll am Ausgang des Bahnhofes auf der Nordseite eine Stele im Design des Gestaltungsleitfadens „mobil.nrw“ platziert werden und mit der integrierten DFI-Anzeige den Fahrgästen die Abfahrtszeiten der Busse und des SPNV auf einen Blick anzeigen. Im Unterführungstunnel des Bahnhofes sollen Wegweiser zu den Angeboten auf der Nord- und Südseite des Bahnhofes hinweisen. Das Carsharing-Angebot soll demnächst um E-Autos erweitert werden.

Im Rahmen des Bauprojekts zur Verlängerung der S13 soll die S-Bahn-Linie, die derzeit von Horrem über Köln und den Flughafen Köln/Bonn bis nach Troisdorf verkehrt, bis nach Bonn-Oberkassel verlängert werden und diese Strecke im 20-Minuten-Takt bedienen. Somit werden auch Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis über die S-Bahn an den Flughafen angebunden. Von Troisdorf bis nach Bonn-Oberkassel wird die Strecke größtenteils um zwei zusätzliche Gleise erweitert und zwei neue Haltepunkte entstehen. Durch den Ausbau verbessert sich zudem die Verbindung zwischen Bonn und Köln.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Eine der Mindestvoraussetzungen einer Mobilstation ist die Umsetzung der Barrierefreiheit. Am Bahnhof Troisdorf ist auf dem S-Bahn-Gleis der Bahnsteig nicht höhengleich mit den Fahrzeigen, sodass ein barrierefreier Umstieg nicht möglich ist.

Bahnhof
Bergisch Gladbach

Pilotstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Bergisch Gladbach ist mit knapp über 100.000 Einwohnern eine Großstadt. Der Kopfbahnhof in innerstädtischer Lage wird von der Linie S11 angefahren, die die Stadt mit Köln verbindet.

Die Strecke von Köln nach Bergisch Gladbach ist überwiegend eingleisig. Dies reduziert die Kapazität entlang der Strecke bzw. von und nach Bergisch Gladbach erheblich. Einen Ausbau zur Zweigleisigkeit ist bis ca. 2034 geplant. Dennoch ist der Bahnhof mit bis zu 10.000 Fahrgästen pro Jahr stark frequentiert.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Der angrenzende Busbahnhof hat eine Verteilerfunktion in die Vororte und die umliegenden Gemeinden mit sternförmig abgehenden Busverbindungen.

Der Bahnhof bietet neben den klassischen ÖPNV-Anbindungen auch gute Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Carsharing-Fahrzeuge sind ebenfalls am Bahnhof zu finden. Seit kurzem gibt es auch ein Fahrradverleihsystem mit Pedelecs.

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

Es ist viel in und um den Bahnhof herum geplant: Die Anzahl der Gleise wird erhöht. Nördlich der Bahngleise ist ein neues Stadthaus geplant, welches dann mitten im Zentrum von Bergisch-Gladbach liegt. Auch eine Verbesserung des Busbahnhofes ist auf längere Sicht geplant.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Die Kapazität der Bahnstrecke ist begrenzt, da sie bislang nur eingleisig ausgebaut ist. Die geplanten Baumaßnahmen zum Ausbau der Mobilstation werden erhebliche Einschränkungen mit sich bringen, daher ist die Verlässlichkeit der Verbindungen nicht immer gegeben.

Bahnhof
Horrem

Pilotstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Entlang der Strecke von Köln nach Aachen liegt die Stadt Horrem mit rund 13.000 Einwohnern.. Der Bahnhof liegt im nördlichen Teil der Stadt. Neben den sechs Gleisen nach Köln und Aachen beginnt hier auch die eingleisige, nicht-elektrifizierte Strecke nach Bedburg und bindet auch die Kreishauptstadt Bergheim an.

Die Anzahl der Verbindungen nach Köln und Aachen ist sehr hoch. Zur Hauptverkehrszeit gibt es sechs Verbindungen pro Stunde nach Köln Hbf (zwischen 12 und 20 Minuten Fahrzeit) sowie zwei Verbindungen pro Stunde nach Aachen Hbf (etwa 35 Minuten Fahrzeit).

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Angrenzend an den Bahnhof befindet sich ein großer Busbahnhof, der die Vororte bzw. die umliegenden Kommunen im Rhein-Erft-Kreis anbindet.

Darüber hinaus verfügt der Bahnhof über eine Radstation mit 320 Plätzen. Diese Radstation war eine der ersten Stationen in einer kleineren Stadt. Die Auslastung der Station ist sehr hoch. Der Reparaturservice wird gerne genutzt und es besteht zudem die Möglichkeit, Räder an der Station auszuleihen.

Auffällig ist auch der große P&R-Platz zwischen den Gleisen der Köln-Aachen-Verbindung und der Gleise nach Norden. Durch die Nutzung dieses Parkplatzes haben Pendler*innen den Vorteil, dass sie direkt mit dem Regionalzug bis zum Kölner Hauptbahnhof bzw. nach Köln-Ehrenfeld fahren können und so Zeit gegenüber einer Fahrt mit der S-Bahn sparen.

Beim Bahnhofsgebäude handelt es sich um den ersten CO2-neutralen Bahnhof in Deutschland. Im Rahmen von INTERREG North West Europe wurde der Bahnhof nicht nur sehr hell, sondern auch klimaneutral umgebaut.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Die Ost-West-Verbindung ist eine Fernverkehrsstrecke und blockiert somit eine gute Anbindung an die Strecke nach Köln aus Sicht der Verbindungen von und nach Bedburg. Eine Überführung von Norden kommend auf die Gleise nach Köln ist äußerst limitiert, da sie die Fernverkehrsgleise erheblich belegt.

Gleichzeitig handelt es sich um eine Strecke mit hohem Güterverkehrsaufkommen, was einen hohen Lärmpegel für die umliegende Bevölkerung bedeutet.

Bahnhof
Köln-Mülheim

Pilotstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Der Bahnhof Mülheim ist eine der wichtigsten Vorortbahnhöfe in Köln. Köln-Mülheim ist ein Stadtteil im Wandel mit umfassenden Entwicklungsgebieten – sowohl für Gewerbe als auch für neue Wohnungen. In Mülheim findet man eine junge und sehr aktive Bevölkerungsgruppe – und damit auch viele early adopter für innovative und nachhaltige Maßnahmen. Die Steigerung der Qualität des Bahnhof Mülheims steht im Interesse der Stadt Köln und der DB weit oben.

Der Bahnhof „Köln-Mülheim“ wurde an seiner heutigen Lage im Jahre 1920 eröffnet und bietet mit 8-10 min eine gute Anbindung an den Hauptbahnhof. Darüber hinaus gibt es gute Verbindungen nach Düsseldorf, ins Ruhrgebiet oder ins Bergische Städtedreieck.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

Neben der klassischen Ausstattung – wie Wetterschutz, Fahrkartenautomaten oder Sitzgelegenheiten – gibt es am Bahnhof auch Bike-and-Ride Anlagen, einen kleineren Parkplatz mit einem Carsharing-Angebot und meist auch Fahrräder im free-floating Verleih. Durch die zentrale Vorortlage finden sich in der Nähe Geschäfte für den täglichen und nicht ganz so alltäglichen Einkauf sowie Cafés, Restaurants und Imbisse.

In einer gemeinsamen Maßnahme zwischen DB, Stadt Köln und go.Rheinland wurde der Vorplatz im Sommer 2020 temporär durch weitere Verweilmöglichkeiten, kleinen Verkaufsständen mit wechselnden Nutzern sowie Mitmachaktionen aufgewertet. Auch wenn die Corona-Pandemie viele Einschränkungen mit sich brachte, war diese Maßnahme ein Erfolg und hat den Bahnhof näher in den Fokus der umgebenden Bevölkerung gerückt. Auch eine provisorische Steele im entsprechenden Design wurde errichtet
(Places – Smart City | DB).

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

Am Bahnhof wurden die Stelen im landesweiten Mobilstationen-Design errichtet. Die Station ist schon sehr weit ausgebaut, es fehlen jedoch Aufzüge zu einigen Gleisen des Regionalverkehrs.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Ein Ausbau in östliche Richtung ist schwierig, da dort eine reine Güterstrecke von Norden nach Süden verläuft.

Darüber hinaus weist die Umgebung eine hohe Siedlungsdichte auf, sodass größere Aus- und Umbaumaßnahmen schwer umzusetzen sind.

Der Bahnhof wurde noch nicht ganz barrierefrei ausgebaut: der U-Bahnbereich ist gut erreichbar und man kommt sowohl direkt zur Straße bzw. zum Vorplatz sowie zu den S-Bahngleisen. Zu den Gleisen des Regionalverkehrs werden in naher Zukunft Aufzüge errichtet.

Bahnhof
Sankt Augustin Zentrum

Pilotstandort

Was macht den Bahnhof aus?

Sankt Augustin ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis und hat etwa 55.000 Einwohner:innen. Einen klassischen Bahnhof findet man hier nicht, da Sankt Augustin Zentrum nicht an den SPNV angebunden ist. Dafür kann man hier bereits eine Mobilstation bestaunen und nutzen. Statt SPNV fährt hier die Linie 66 der SWB im 10-Minuten-Takt und verbindet Sankt Augustin mit der Kreisstadt Siegburg, der Bundesstadt Bonn und im weiteren Verlauf mit Königswinter und Bad Honnef. Am zugehörigen ZOB mit 3 Haltestellen fahren mehrere Buslinien in die Ortsteile und andere Städte. Nach Köln besteht keine direkte Verbindung, die Reisezeit ist mit etwa 45 Minuten recht lang.

 

Was findet man vor Ort und was fehlt?

In unmittelbarer Nähe der Haltstelle befindet sich das „huma“ Einkaufszentrum. Bei dessen letzter Modernisierung wurde auch die Stadtbahnhaltestelle mit ausgebaut und vor etwa drei Jahren zu einer Mobilstation erweitert. Diese bietet ein Fahrradparkhaus mit elektronischem Zugang, das insgesamt 80 Fahrrädern, Lastenrädern und Fahrradanhängern Platz bietet. Außerdem befinden sich weitere überdachte Fahrradbügel und einige Parkplätze, unter anderem für Menschen mit Behinderung, Fahrgemeinschaften und Taxen. Für E-Autos gibt es zusätzlich Stellplätze mit Ladesäulen. Besitzt man kein eigenes Auto oder Fahrrad, kann man mittels Bike- oder Carsharing eines ausleihen. Eine dynamische Fahrgastanzeige informiert über die Abfahrtzeiten der Stadtbahn und aller Busse.

 

Welche Umgestaltungsmaßnahmen sind bereits geplant?

Für den weiteren Ausbau dieser Station existieren momentan keine weiteren Pläne.

 

Welche Herausforderungen gibt es beim Ausbau zur Mobilstation?

Direkt angrenzend ist die Bundestraße von Bonn nach Siegburg mit Anbindung an mehrere Autobahnen. Insbesondere bezüglich der Reisezeit nach Köln existiert daher eine große Konkurrenz durch das Auto. Die gute Anbindung führt aber auch zu hoher Nutzung und damit Stau – also vielleicht doch wieder eine Chance für den ÖPNV und andere Alternativen zum eigenen Auto.

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